Zwei Strecken
in einer Woche
-
Text | Fotos:Petra Marschner und Stefan Ullrich
Nachdem wir so viel Spaß bei verschiedenen Trackdays mit unserem Mini Cooper Challenge R53 hatten, gönnten wir uns jetzt noch zusätzlich einen Porsche Cayman für Rennstrecken wo der Mini nicht so gut geeignet ist. Da kamen uns die Termine Anfang April am Tazio Nuvolari Circuit (zu dem wir eigentlich schon lange mit dem Mini hin wollten) gerade recht und haben uns gleich für die Veranstaltungen Tazio Nuvolari und für Mugello angemeldet, wo wir den Porsche gut ausprobieren konnten. Also auf geht's für eine Woche nach Italien mit dem Cayman, für den auch noch ein größerer Hänger gebraucht wurde. Und so sind wir kurzfristig vor der Reise nach Italien noch schnell nach Leipzig gefahren um uns einen neuen Hänger zu kaufen und noch gleich die Gelegenheit nutzten, unseren Freund Jürgen bei einem Testtag in Oschersleben zu treffen.
Schnell zwei Vignetten gekauft und jetzt kann es los gehen zuerst von Rastatt nach Basel. An der Grenze über eine extra Spur für Hänger, kommen wir problemlos durch . Ein Pistenclub Mitglied am Tazio Nuvolari aus Bayern sagte uns, Sie fahren lieber über den Brenner, weil die Schweizer Grenzbeamten schon Zubehör wie Reifen/Felgen einbehalten haben da Sie unterstellen, dass man die Reifen in der Schweiz verkaufen könnte. OK, gut zu wissen, bei uns gab´s keine Probleme !
Im Schneegestöber und bei starkem Gewitter fahren wir durch die Schweiz Richtung Gotthard ,wir hatten kaum Wartezeit vor dem Tunnel und sind zeitlich gut voran gekommen, also ab ins Tunnel und Pedal to the Metall nach Italien , kleiner Stau beim Grenzübergang Como Ciasso ,dann willkommen in Bella Italia , weiter auf der Autobahn Richtung Mailand, das Wetter wird besser die Stimmung und die Vorfreude steigt und steigt.
Ankunft am Tazio Nuvolari Circuit gegen 19 Uhr, eigentlich wollten wir in der Schweiz übernachten aber durch das schlechte Wetter sind wir einfach durchgefahren und waren dadurch einen Tag vor der Veranstaltung des Pistenclubs am Tazio Nuvolari . Wie könnte es in Italien anderes sein, wurden wir von dem netten Antonio ein Verantwortlicher des Tazio freundlich begrüßt und er sagte uns wir können vor der Einfahrt am Tor problemlos mit dem Wohnmobil übernachten, es wird beleuchtet und Video überwacht., kann nichts passieren ! Am nächsten Tag findet eine Veranstaltung von RES statt , bei der man Selbstfahrgelegenheiten in Ferrari, Lamborghini, McLaren, Porsche und andere tolle Supersportwagen buchen kann. Das Zusehen war sehr interessant uns wurde nicht langweilig, die Vorfreude steigt ,bis wir am nächsten Tag selbst dran waren. Abends durften wir dann auf der Rennstrecke übernachten und Roberto vom Pistenclub war auch schon da.
Am nächsten Morgen ging es dann los, zuerst anmelden bei Roberto , fahren wieder in zwei Gruppen, wir waren sehr wenig Teilnehmer, Wetter super, trocken und sonnig, klasse Strecke!
Kurz vor unserem Italien Trip hatten wir noch ein Fahrwerk bei unserer Werkstatt des Vertrauens einbauen lassen, Thomas Lorenz meinte es gut mit uns und hat das Fahrwerk so weit es ging herunter gedreht, leider war es für den Tazio Nuvolari etwas zu tief, wir sind durch die Bodenwellen in den rechts Kurven aufgesetzt und mussten in der Mittagspause "schrauben".
Die Federn haben wir mit Hilfe der tollen Tipps von Hermann, ein sehr netter Alfa Romeo 4C-Fahrer, problemlos höher gedreht. Diese Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft der Fahrer beim Pistenclub ist einfach super!
Wir haben von morgens bis abends viele tolle Runden gedreht bei herrlichem Wetter und auf einem tollen Kurs. Wie man so schön sagt: Jederzeit wieder.
Gegen Abend trafen Angela und Heiner vom Pistenclub ein, sie sprachen mit jedem Teilnehmer und fragten nach deren Befinden und halfen bei Fragen. Das war so super klasse, weil unser Italienisch sich auf buongiorno, buona giornata, grazie mille und cento g di salame beschränkt, baten wir die Lieben unseren geplanten Übernachtungsplatz auf einem nahegelegenen Weingut (ca. 20 min) abzuklären und zu reservieren. Heiner hat für uns alles auf italienisch organisiert, wir können mit Wohnmobil und Autoanhänger, 2 Personen und unserem Hund gerne kommen. Vielen lieben Dank nochmal dafür!
Unser Fazit: Super Tag, tolle Strecke, nur nette Leute, klasse Übernachtungsplatz auf einem Weingut, für Womos genug Platz mit dem Autoanhänger, gute Anfahrtsmöglichkeit, kostenlose Übernachtung wenn man im Weingut was von der leckeren Speisekarte isst und den hauseigen Wein trinkt. Top! Für Fahrer die ein Hotelzimmer bevorzugen, gibt es auch im Weingut sehr schöne Zimmer zu mieten.
Beim nächsten Tazio Nuvolari Besuch, übernachten wir auf jeden Fall wieder auf diesem Weingut, damit der Trackday einen wunderschönen Abschluss bekommt.
Am nächsten Morgen sprechen wir mit einem netten holländischem Ehepaar auch mit Hund die ebenfalls am Weingut übernachtet haben und auf dem Weg zur Fähre nach Sizilien sind und noch mit Fahrern die auch beim vom Tazio Nuvolari Circuit dabei waren und das Ziel haben wie wir, nämlich den zweiten Trackday in Mugello anzusteuern.
Wir packen in Ruhe zusammen, verabschieden uns noch von der Winzerfamilie, sagen nochmals Danke und begeben uns auf den Weg nach Mugello, allerdings nehmen wir nicht den direkten Weg über Pavia im Landesinneren, sondern die etwas längere aber super tolle Strecke über Genua. Es ist so faszinierend, wenn man auf der Autobahn die Serpentinen nach Genua herunter fährt und aus der Ferne immer wieder das Meer sieht, da bekomme ich jedesmal eine Gänsehaut, so schön ist die Aussicht.
Um ca. 19:30 kommen wir an der Rennstrecke in Mugello an, zuvor waren wir noch im kleinen Örtchen Sirantueren im Supermarkt einkaufen, alles einwandfrei.
Übernachtung auf der Rennstrecke kein Problem mit modernen sauberen Sanitär und wieder mit super netten Security Mitarbeitern. Auch Angela und Heiner sind schon vor Ort und begrüßen uns herzlich. Angela ist am nächsten Tag für die Teilnehmerbetreuung eingeteilt und Heiner könnte bei Bedarf Coachingfahrten anbieten. Klasse diese Organisation und Hilfen bei Fragen.
So jetzt bereiten wir uns schon mal seelisch und moralisch auf den morgigen Trackday in Mugello vor, ein bisschen mulmig ist uns schon das erste mal auf so einem Hochgeschwindigkeitskurs zu Fahren und wir zum ersten Mal mit dem Porsche. Aber wir hoffen, wie immer auf die Rücksichtnahme der Mitfahrer und kleben uns lieber mal ein rotes großes L auf das Heck.
Die Nacht war eisig kalt und das Auto als auch die Rampen des Anhängers sind vereist, jetzt rächt es sich, dass wir gestern nicht mehr abgeladen haben. Die Stimmung auf der Rennstrecke ist mystisch, Nebelschwaden ziehen aus der Ebene auf, ein Teil der Strecke liegt komplett im Nebel und wir entscheiden uns, den ersten Stint ausfallen zu lassen und auf trockene Piste und klare Sicht zu warten. Wir gehen zum Zuschauen der anderen auf die Aussichtsplattform und bewundern das Treiben auf der Strecke. So, aber nun ist auch für uns soweit, Helm auf, Handschuhe an und los geht's. Die ersten Runden tasten wir uns an die Strecke heran und es wird mit der Zeit immer besser , die Runden flüssiger, wir werden sicherer. Ich muss nur dauernd lachen, weil egal welche Kurve wir fahren, zeigen uns die Streckenposten die blaue Flagge (dann wird es denen schon nicht langweilig), aber da sind meist die Mitfahrer schon längst an uns vorbei, uns egal, Spaß macht's und das ist für uns die Hauptsache.
Es waren zwei super schöne Trackdays mit vielen tollen Eindrücken, tollen Strecken, herrlichen Landschaften, guter Organisation und sehr netten Leuten und Helfern.
Natürlich sind wir nach dem Trackday in Mugello nicht gleich nach Hause gefahren, sondern haben in der unmittelbaren Nähe an einem wunderschönen See mit großem Park eine Übernachtung auf einem eingezäunten, mit Code gesicherten Standplatz, einfachem Sanitär- und Duschgebäude aber sauber für 15€ pro Nacht eingelegt. Die Gegend hat uns so gut gefallen, dass wir am nächsten Tag das Auto abgeladen haben und noch einen Ausflug in das bergige Hinterland unternommen haben. Es war die richtige Entscheidung und einfach traumhaft schön.
Am nächsten Tag ging es dann langsam nach Hause zurück, aber nicht ohne nochmals in der Nähe unserer Heimat am badischen Kaiserstuhl eine Übernachtung, wieder auf einem schönen Weingut, mit Stellplätzen für Wohnmobile, mit leckeren Essen und hauseigenen Weinen einzulegen. Ich sage Euch, es waren rundum gelungene Tage.
Ich hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt mit meinem Bericht, aber ich schreibe gerne über das Drumherum wie Anfahrt, Übernachtungs- und Einkaufsmöglichkeiten und Erlebnissen zu den schönen Trackdays des Pistenclubs.
Über die Streckenführung, die Kurven und das Fahrgefühl brauch ich nichts zu schreiben, das ist bei jedem Teilnehmer je nach Auto und Können anders, aber vielleicht seid ihr inspiriert auch mal an den Tazio Nuvolari Circuit oder nach Mugello zu gehen, wenn Ihr noch nicht dort wart.
Liebe Grüße, wir sehen uns sicherlich bei einem der nächsten Trackdays in 2023. Bleibt gesund und habt Spaß am Fahren im Kreis ohne Gegenverkehr.
-
Aktuelle Termine
-
Petra Marschner und Stefan UllrichAutor
Wir bedanken uns für den Bericht und belohnen diesen mit einem Trackday-Gutschein. Bist Du auch an einer Veröffentlichung in unserem Clubmagazin und auf unserer Webseite interessiert und möchtest dafür einen Gutschein erhalten? Dann schicke Deinen Vorschlag einfach per Mail an
.Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.